Dreißig Teilnehmer trafen sich bei bzw. trotz eisiger Kälte am Josefitag an der Bushaltestelle Geisterburg, um an einer medizinhistorischen Sonderführung durch Hall in Tirol teilzunehmen, die der Tourismusverband Hall-Wattens anbietet. Ehren-Obmann HR Dr. Christoph Neuner begrüßte die Anwesenden und richtete schöne Grüße von Obmann Mag. Dr. Christian Lechner aus, der noch bis Ende April 2019 aus beruflichen Gründen im Ausland (Boston) weilt.
Die Anwesenden wurden derweil mit tragbaren Empfängern ausgerüstet, bevor Fr. Claudia Himmler, unsere Führerin, den Rundgang durch das alte Städtchen mit dem Besuch des gegenüber stehenden Gradierwerks (siehe auch Foto) begann. Weiter ging es zum Stiftsplatz am Haus von Stadtarzt Hippolyt Guarinoni vorbei, der sich besonders um die hygienischen Verhältnisse gekümmert, aber leider auch den Kult um Anderl von Rinn (Unterstellung eines Ritualmordes durch Juden) in die Welt gesetzt hatte. Das Fresko am Haus zeigt die mittelalterlichen Verhältnisse einschließlich der „Hübschlerinnen“ in den Badehäusern. Bei der Apotheke vorbei mit einem Exkurs über alte Therapien, ging es in die Nikolauskirche zu den Schädeln in der Ritter v. Waldaufkapelle. Auch die Magdalenenkapelle wurde uns gezeigt. Am Haus des Henkers vorbei, der das Leichenfett verkaufen durfte (da schluckten einige Anwesende bei dieser Erzählung), ging es zurück zur Geisterburg. Abschließend wurden das Spital, früher Hospiz, wegen der Seuchengefahr außerhalb der Stadtmauern gelegen, und die Landespflegeanstalt erwähnt. Insgesamt war es eine sehr interessante und amüsante Führung durch die Vergangenheit dieser insgesamt schön renovierten Stadt.
In der Geisterburg fanden sich die Unentwegten im Anschluss zum Aufwärmen und einem gemütlichen Umtrunk ein.