Am Dienstag, 15. März 2016, lud Mag. Dr. Andreas Winkler, selbst Mitglied des Freundeskreis Pesthaus, zur Führung durch das Apothekenmuseum Winkler in der Innsbrucker Altstadt. Der Hausherr begrüßte die zahlreich erschienenen Interessierten persönlich und führte anschließend in zwei Gruppen durch die Schätze seiner Sammlung. Besonders hervorzuheben sind dabei die Aufbewahrungsgefäße, welche bis in die Zeit um 1600 zurückreichen und sich in großer Zahl in der Sammlung finden. Gespannt lauschten die Anwesenden den Ausführungen zu verschiedensten, teilweise auch kuriosen Arzneien, welche in jener Zeit weite Verbreitung genossen und in den Originalgefäßen bestaunt werden konnten. Eine Elefantenblase, die als Aufbewahrungsbehelf diente, sowie ein gut bestückter historischer Giftschrank erweckten ebenso die Neugierde der Gäste wie auch die Installationen eines Narwal-Stoßzahns und eines Walpenis. Ein Höhepunkt der Führung war sicherlich die Demonstration einer menschlichen Mumienhand. In Pulverform waren solche lange Zeit besonders wertvolle Bestandteile in der Arzneimittelzubereitung mit mannigfaltigen, zugeschriebenen Wirkweisen!
Aufgrund der vom 10. bis 20. März stattgefundenen „Innsbruck International Biennial of the Arts 2016“, durften die Interessierten auch drei Kunstwerke der bekannten Innsbrucker Künstlerin Heidrun Sandbichler in den Räumlichkeiten des Museums bewundern. Thema der heurigen Biennale war „Je,…, I,…, Ich,…“, als Frage der AutorInnenschaft in einer Zeit der Aufgeregtheit um das eigene Selbst. Mit dieser Fragestellung setzte sich die Künstlerin in drei Werken auseinander: Die erste Installation mit einem spiegelverkehrten Nachdruck des Werkes „De la Folie“ vom französischen Psychiater Louis Florentin Calmeil. Als zweites Objekt konnten die Interessierten eine mit Tinte gefüllte Arche im Wasser schwimmend betrachten und als Letztes einen Nachbau der Front der New York Stock Exchange mit der Aufschrift „WAR IS A WORD WE DO NOT FEAR“. Anlässlich der Biennale wurde Sandbichler übrigens mit dem Innsbruck International Special Recognition-Preis ausgezeichnet.
Nach diesem spannenden Streifzug durch die Apothekengeschichte und temporäre Kunst, lud Mag. Dr. Winkler noch auf ein Glas Wein in seine Bibliothek. In dieser gemütlichen Atmosphäre unterhielten sich die Gäste noch länger über die Eindrücke der interessanten Führung.
Das Apothekenmuseum Winkler kann nach Anmeldung und Terminvereinbarung in der Stadtapotheke Winkler oder per Mail an mail@stadtapotheke-winkler.at besucht werden.
Weitere Informationen finden sich unter
http://www.stadtapotheke-winkler.at/de/apothekenmuseum
Informationen zur „Innsbruck International Biennal of the Arts“ finden sich unter http://www.innsbruckinternational.at
Auch die Tiroler Tageszeitung berichtete über die Biennial oft he Arts: http://www.tt.com/kultur/11220107-91/das-schwankende-schiff-namens-ich.csp