Vor etwa einem Jahr fanden sich in der Bibliothek des Ferdinandeums zahlreiche Interessierte zur ersten Auflage der „Stationen der Medizingeschichte“ ein. An vier Stationen wurden anhand einiger medizinhistorischer Objekte bestimmte Aspekte der Medizingeschichte in einem Impulsvortrag vorgestellt. Die positiven Rückmeldungen der Anwesenden ließen schon letztes Jahr an eine Fortsetzung dieser Veranstaltung als regelrechte Reihe denken. Die Initiatoren, Mag. Roland Sila als Leiter der Ferdinandeumsbibliothek, Dr. Andreas Winkler und Mag. Dr. Christian Lechner einigten sich auf einen neuen Veranstaltungsort und zwar die Innsbrucker Kinderklinik. Der Kontrast zwischen einem der neuesten Gebäude der Medizinischen Universität Innsbruck und den historischen Objekten sollte der Veranstaltung eine besondere Spannung verleihen.
Kategorie: Allgemein
Sonderführung Zeughaus Innsbruck „Von der Schwindsucht, Auszehrung, weißen Pest…“ am 16.01.2018
Nach der Begrüßung von ca. 30 Mitgliedern und Interessierten aus ganz Tirol durch Obmann HR Dr. Christoph Neuner berichtete die Wissenschafterin Frau Mag. Maria Moser in ihren interessanten Ausführungen über die bedrohliche Tuberkulosesituation vor dem 1. Weltkrieg und die letztlich unausgeführten Pläne (Vitrine) des großzügig angelegten Projektes, in Palmschoos auf der Plose bei Brixen/Südtirol eine Lungenheilstätte zu errichten.
3. MuGI-Abend am 29.11.2017
Psychiatrisierte Kindheiten – Zur Geschichte der Innsbrucker Kinderbeobachtungsstation
Ao. Univ.-Prof.in Dr.in Elisabeth Dietrich-Daum, Univ.-Prof.in Dr.in Michaela Ralser und MMag.a Ina Friedmann (Innsbruck)
Die von Univ.-Prof. Dr. Gerhard Gaedicke (1944-2017) und Mag. Dr. Christian Lechner begründete Vortragsreihe MuGI (Medizin und Geschichte Innsbruck) fand am 29.11.2017 bereits schon zum dritten Mal statt. Auch dieses Mal durften sich die Organisatoren über beinahe 100 interessierte Anwesende freuen, ein Signal dafür, diese Reihe vorerst jedes Semester weiter zu führen.
Bereits die ersten beiden MuGI-Abende widmeten sich psychiatriehistorischen Themen und auch dieses Mal wurde dies thematisch und chronologisch fortgesetzt. Die drei Historikerinnen ao. Univ.-Prof.in Dr.in Elisabeth Dietrich-Daum, Univ.-Prof.in Dr.in Michaela Ralser und MMag.a Ina Friedmann waren Teil des mehrjährigen Forschungsprojekts zur Innsbrucker Kinderbeobachtungsstation von Maria Nowak-Vogl und stellten im Rahmen des MuGI-Abends den Anwesenden die wichtigsten Projektergebnisse vor.
Tagesausflug nach Meran am 25.11.2017
Nach unserem interessanten Ausflug nach Brixen letztes Jahr ins Pharmaziemuseum und zum anschließenden Törggelen entstand schon früh der Plan auch im Herbst 2017 eine erneute Exkursion durchzuführen. Die schöne Stadt Meran wurde als Ziel auserkoren, nachdem unser Vereinsobmann HR Dr. Christoph Neuner und Sammlungsbeauftragter Mag. Dr. Christian Lechner auf dem Gesamttiroler Museumstag 2016 vom Meraner Frauenmuseum erfuhren. Nachdem bereits letztes Jahr anschließend ein Törggelen geplant war, wollten wir dieses Mal einen Weihnachtsmarkt besuchen.
„Ein Tropfen Blut“ und „Ein Tropfen Wein“ im Depot II am 10.10.2017
Durch die großen Dank verdienende Unterstützung der tirol kliniken und dabei allen voran Herrn DDr. Wolfgang Markl, M.Sc., Kaufmännischer Direktor des Landeskrankenhaus Hall in Tirol, wurde uns erfreulicherweise im Frühjahr 2017 eine neue Räumlichkeit in der Landespflegeklinik zur Verfügung gestellt. Diese wurde (und wird) von aktiven Vereinsmitgliedern sukzessive auf Vordermann gebracht. Von Mai bis September 2017 wurden mehrere Samstage in Reinigungs-, Maler- und anderweitigen Arbeiten investiert. Dennoch ist das von uns als Depot II bezeichnete Projekt noch in Entwicklung.
Ausstellungseröffnung „Ein Tropfen Blut“ im Landeskrankenhaus Natters am 20.06.2017
Bereits im November 2016 konnte die vom Vereinsfreund Dr. Henri Kugener konzipierte Ausstellung im Krankenhaus St. Vinzenz Zams mit großem Erfolg eröffnet werden, so dass bereits frühzeitig ein nachfolgender Ausstellungsort gesucht wurde. Auf Vermittlung unseres Vereinsfreundes ao. Univ.-Prof. Dr. Edwin Knapp konnte schnell das Stiegenhausfoyer des Landeskrankenhaus Natters als nächste Ausstellungsfläche gefunden werden. Erfreulicherweise waren die Verantwortlichen schnell bereit, die Ausstellung dort unterzubringen, so dass an dieser Stelle nochmals Univ.-Prof. Dr. Monika Lechleitner (Ärztliche Direktorin), Primar Dr. Herbert Jamnig (Abteilung Pneumologie), Christian Triendl (Kaufmännischer Direktor) und besonders Dipl. KH-Bw. Stefan Pittl (stv. Verwaltungsdirektor) für die gute und erfreuliche Zusammenarbeit gedankt werden soll.
Interview mit ao. Univ.-Prof. Dr. Edwin Knapp am 01.06.2017
In der Evaluierung seiner Lehrveranstaltung „Einführung in die Geschichte der Medizin I“, gehalten im Wintersemester 2016/17, hat unser Sammlungsbeauftragter Mag. Dr. Christian Lechner von zahlreichen Studierenden die Rückmeldung erhalten, dass der Bericht eines mittlerweile pensionierten „Zeitzeugen“ über die Entwicklung der Medizin im Laufe seiner Karriere von großem Interesse wäre.
2. MuGI-Abend am 17.05.2017
Der Krieg nach Innen: Das Schicksal der PatientInnen der Heil- und Pflegeanstalt in Hall in Tirol in der NS-Zeit
Dr. Oliver Seifert (Hall in Tirol)
Die am 30.11.2016 begonnene Vortragsreihe „Medizin und Geschichte Innsbruck“, kurz MuGI, wurde aufgrund des großen Erfolges des ersten Vortrages durch unseren Sammlungsbeauftragten Mag. Dr. Christian Lechner entsprechend fortgesetzt. Für den zweiten MuGI-Abend erklärte sich erfreulicherweise Dr. Oliver Seifert, Historiker im Historischen Archiv des Psychiatrischen Krankenhauses Hall in Tirol, zur Abhaltung bereit.
Organisiert werden die MuGI-Abende gemeinsam von der Innsbrucker Kinderklinik (Direktor: Univ.-Prof. Mag. Dr. Thomas Müller) und dem Institut für Geschichtswissenschaften und Europäische Ethnologie (Leiterin: ao.Univ.-Prof. Mag. Dr. Margret Friedrich) der Universität Innsbruck, unterstützt durch die Hypo Tirol Bank und den medizinhistorischen Verein Freundeskreis Pesthaus.
Ausstellungseröffnung „Sehen wie der Adler, hören wie der Luchs“ am 24.04.2017
Nach unseren zwei größeren Ausstellungen „Medizin in Vitrinen“ sowie „Ein Tropfen Blut“, wobei letztere noch bis zum 25.09.2017 im Stiegenhausfoyer des Landeskrankenhauses Natters zu sehen ist, hatte unser Obmann HR Dr. Christoph Neuner die Idee, auch zusätzlich bzw. zur Abwechslung kleinere und damit leichter organisierbarere Ausstellungen in die Wege zu leiten. Eine solche erste Ausstellung konnte nun auf Vermittlung unseres Obmanns in den Räumlichkeiten von Tauber Optik Jenbach am 24.04.2017 eröffnet werden. Die beiden Vitrinen wurden, naheliegend zum Ausstellungsort, durch unseren Vereinsfreund Dr. Henri Kugener mit medizinhistorischen Objekten das Sehen und das Hören betreffend bestückt, wie auch schon der lautmalerische Titel „Sehen wie der Adler, hören wie der Luchs“ anklingen ließ.
„Stationen der Medizingeschichte“ am 04.04.2017
Bereits im Herbst 2016 trafen sich Mag. Dr. Christian Lechner und Dr. Andreas Winkler mit dem Leiter und Kustos der Bibliothek des Ferdinandeum, Mag. Roland Sila, um, nach der erfolgreichen Bestückung einer Vitrine in der Bibliothek mit medizinhistorischen Objekten des Pesthaus, eine weitere Zusammenarbeit zu besprechen. Gemeinsam erarbeiteten sie das Konzept „Stationen der Medizingeschichte“, bei welchem an unterschiedlichen Orten („Stationen“) in der Bibliothek unterschiedliche Vortragende anhand einiger (medizin-)historischer Objekte zu einem dazu passenden Thema der Medizingeschichte referieren sollten. Da die Referate gleichzeitig vonstattengehen sollten, müssen die anwesenden Gäste in Gruppen aufgeteilt und von Station zu Station geleitet werden. Die Vorträge sollten nur als kurze Impulsreferate mit etwa einer Viertelstunde Dauer gehalten werden, um im Anschluss daran noch Fragen und Kommentare zu diskutieren sowie bei Bedarf nochmals auf die Objekte einzugehen. Nach Möglichkeit sollten die Themen und Objekte zumindest einen gewissen Bezug zu Tirol haben.
Der nächste Schritt lag in der Auswahl der einzuladenden ReferentInnen. Dabei konnten die WunschkandidatInnen aber schnell beschlossen und zur Mitwirkung eingeladen werden. Erfreulicherweise erklärten sich alle drei eingeladenen HistorikerInnen sogleich einverstanden, an diesem neuen Konzept teilzuhaben. Schließlich wurde noch ein Termin koordiniert, es wurden Vorbesprechungen abgehalten und Einladungen ausgeschickt.
Am Abend des 04.04.2017 fanden sich zur erstmaligen Durchführung der „Stationen der Medizingeschichte“ erfreulicherweise fast 100 Interessierte ein. Der Hausherr Mag. Sila begrüßte die anwesenden Gäste, erklärte kurz den Ablauf des heutigen Abends und stellte die Vortragenden und ihre Themen vor. Daran anschließend erhielt unser Vereinsobmann, HR Dr. Christoph Neuner das Wort, begrüßte ebenfalls nochmals und stellten bei dieser Gelegenheit gleich noch in einigen Sätzen unseren Verein und unsere Ziele vor. Danach wurden die Gäste in vier Gruppen auf die vier unterschiedlichen Stationen aufgeteilt:
Mag. Natalie Lorenz arbeitet im Swarovski-Archiv in Wattens und stellte anhand topographischer Quellen und Abbildungen den zahlreichen Interessierten ihr Dissertationsthema „Innsbrucker Stadtspital“ vor. Die weiteste Anreise hatte wohl Mag. Dr. Alois Unterkircher, der im Deutschen Medizinhistorischen Museum Ingolstadt arbeitet, und den anwesenden Gästen etwas über die Impfgeschichte in Tirol im 19. Jahrhundert erzählte. Eine weitere Station beschäftigte sich mit dem Hebammenwesen in Tirol und wurde den Interessierten von Mag. Dr. Marina Hilber anhand einiger Objekte der Ferdinandeumsbibliothek und des Freundeskreis Pesthaus nähergebracht. Dr. Hilber ist nicht nur an unterschiedlichen Projekten der Universität Innsbruck beteiligt, sondern auch freiberuflich als Historikerin tätig. Unser Sammlungsbeauftragter Mag. Dr. Lechner führte die Gäste durch den Weg des verwundeten Frontsoldaten durch die notfall- und wehrmedizinische Versorgung im Zweiten Weltkrieg. Die damit verbundenen medizinhistorischen Objekte wurden von MR Dr. Hans Neuner, langjähriger Sprengel- und praktischer Arzt im Tiroler Unterland, nach dem Krieg mit zurück in die Heimat gebracht.
Nachdem die vier Gruppen die unterschiedlichen Stationen „durchlaufen“ haben, ergab sich im Anschluss noch die Möglichkeit zur Diskussion und Rückmeldung bei einem Glas Wein.