Trotz denkbar schwieriger organisatorischer Voraussetzungen, fand vom 24. bis 26.09.2020 die Jahrestagung der Österr. Gesellschaft für Kinder- und Jugendheilkunde (ÖGKJ) im Congress Innsbruck statt. Die beiden Tagungsorganisatorinnen, ao. Univ.-Prof. Dr. Daniela Karall und PD Dr. Dipl.oec.troph. Sabine Scholl-Bürgi, haben ganze Arbeit geleistet und bereits Wochen vor der Veranstaltung ein vierzigseitiges Präventionskonzept vorgelegt. Unter anderem wurden auch die Behörden, das Gesellschaftspräsidium und die Rektorate der drei öffentlichen medizinischen Universitäten Österreichs (Innsbruck, Graz, Wien) in die Planungsprozesse transparent miteinbezogen. Entgegen mancher kritischen Stimmen im Vorfeld, konnte der Kongress über den gesamten Zeitraum erfolgreich durchgeführt werden. Für die KollegInnen, die von kurzfristen Dienstreiseverboten betroffen waren, wurde kurzerhand die Möglichkeit zur Zuschaltung mittels Videoplattform ermöglicht. Die Tagung wurde aber dezidiert als Präsenzveranstaltung durchgeführt, da laut den Kongressorganisatorinnen „das Leben mittelfristig mit und trotz Corona weiterhin stattfinden muss, weil wir als Mediziner diejenige Gruppe sind, die prädestiniert ist, vorzumachen, wie gedeihliches Miteinander (gerade auch bei Veranstaltungen) gelingen kann, weil virtuelle Veranstaltungen nur sehr bedingt die Verpflichtung zu Fortbildung und fachlich persönlichem Austausch ersetzen können, weil wir Sie als ein positives Beispiel eines Pilotprojekts sehen, weil wir ein positives Zeichen setzen möchten.“
Kategorie: Allgemein
Gastbeitrag: Tiroler Wehrmediziner besuchen Pesthaus in Hall
Im Zuge ihres Monatstreffens besuchten Mitglieder der Tiroler Wehrmediziner die Sammlung des Vereins „Freundeskreis Pesthaus“ in Hall i.T., wo sie von Obmann Mag. Dr. Lechner herzlich empfangen wurden.
In einem zweistündigen Vortrag mit Führung durch die beiden „Depots“ veranschaulichte Mag. Dr. Lechner den interessierten Veteranen den Zweck und Ziel des Vereins „die Geschichte von Gesundheit und Krankheit der Menschen zu erforschen und die medikale Kultur vergangener Tage und aller damit zusammenhängenden Lebensbereiche wissenschaftlich zu erarbeiten“, sowie auch gut erhaltenes medizinisches Gerät und Information aus früherer Zeit in einem kleinen feinen Museum Besuchern zugänglich zu machen. Zu bestaunen gab es Mikroskope aus vergangen Tagen, aufwändig restaurierte Apothekerkästen, Röntgenapparate, ganze Einrichtungen von Ordinationen, ein Anästesieapparat und Hochfrequenzgerät, die Feldkiste eines Frontarztes mit fast komplettem Inhalt an Tinkturen, Medikamenten und chirurgischem Besteck. Vieles mehr an Requisiten noch in Regalen verstaut zur weiteren Aufbereitung.
Die „Eröffnung“ der Malfatti-Apotheke am 19.02.2020
Bei der Ausstellungseröffnung am 19. Feber 2020 wurde an die ehemalige Malfatti-Apotheke im Innsbrucker Stadtteil St. Nikolaus – Mariahilf erinnert.
Unser Vorstandsmitglied Dr. Edwin Knapp kam durch günstige Umstände an große Teile der Apothekeneinrichtung, die durch den Kunsttischler Florian Pöschl originalgetreu restauriert wurden. Die dazugehörigen originalen Jugendstil-Emaille-Schilder konnten nach mühsamer Recherche in Potsdam aufgetrieben werden. Leider ist der Erwerb der originalen Apothekergefäße nicht gelungen und so wurden die Apothekenschränke mit Gefäßen und Arzneimittelpackungen aus der Sammlung bestückt.
Ausflug zum Turmmuseum Ötz mit anschließendem Törggelen am 23.11.2019
Bei der dritten Auflage der „Stationen der Medizingeschichte“ im Mai 2019 hat unser Verein die Leiterin der Ötztaler Museen, Dr. Edith Hessenberger, kennengelernt, welche eine der „Stationen“ betreute. Es folgte daraufhin eine Einladung unseres Vereins in die Ötztaler Museen, welche wir gerne annahmen und entsprechend zu organisieren begannen.
Am 23.11. sind wir nun gemeinsam mit dem Bus von der Innsbrucker Heiliggeiststraße nach Ötz gefahren. Mit dabei waren 19 Vereinsmitglieder und Interessenten. Am Ötztaler Turmmuseum angekommen, empfingen uns dort Christian Nösig, Obmann des Turmmuseumsvereins, sowie Frau Dr. Hessenberger und begrüßten uns recht herzlich. Bevor es zu „dumpa“ (dunkel) wurde, hat uns Herr Nösig durch den historischen Ötzer Ortskern geführt und uns dabei sehr viel von der Ötztaler und der Ötzer Lokalgeschichte erzählt. Unter anderem erfuhren wir, dass im 12. Jahrhundert der Talname „Ötztal“ erstmals urkundlich erwähnt wurde und dass im 16. und 17. Jahrhundert der Flachsanbau im Ötztal, mit den Zentren Längenfeld, Umhausen und Ötz, florierte. Initiiert hat letzteren wohl das Kloster Frauenchiemsee, welches zur damaligen Zeit Besitzungen im Ötztal hatte. Bei zunehmender Kälte mussten die Mitfahrenden nacheinander ins Turmmuseum selbst wechselten, so dass schlussendlich nur mehr ein Drittel der Gruppe der Kälte trotzte und den letzten Ausführungen von Herrn Nösig im Freien folgte.
Schließlich kam unsere Gruppe im Café des Turmmuseums wieder zusammen und wärmte sich mit heißem Kaffee, während Herr Nösig uns weiterhin an seinem schier unerschöpflichen Wissen über das Turmmuseum und das Ötztal teilhaben ließ. Interessant für uns als Verein war insbesondere die Tatsache, dass Bruno Haid (1915-1997), der erste Leiter einer anästhesiologischen Abteilung in Innsbruck (der ersten in Kontinentaleuropa), ebenfalls aus dem Ötztal war; auch, dass die Sammlung des Museums neben vielerlei Ketten und Ähnlichem zur Abwehr von Krankheit (darunter viele Fraisenketten) auch zahlreiche „Schluckbilder“ besitzt, auf welchen Heilige abgebildet sind und die man zur Bewahrung der Gesundheit nach und nach zu sich nehmen musste.
Wir wurden vom obersten bis ins untereste Stockwerk durch das Museum geführt, das seit 2004 besteht. Es beherbergt die Sammlung des Kunstliebhabers Hans Jäger, welche insgesamt etwa 5000 Objekte umfasst. Dabei hatte Jäger von sakralen mittelalterlichen Kunstwerken bis hin zur alpinen Landschaftsmalerei ein recht breites Sammlungskonzept. Eine der Sonderausstellungen im Museum beschäftigt sich gerade mit dem berühmten Osttiroler Maler Albin Egger-Lienz (1868-1926) und dessen Zeit im Ötztal.
Nach dieser ausführlichen und interessanten Führung stiegen wir wieder in den Bus, fuhren gemeinsam zum Gasthaus Riese Haymon in Innsbruck und kehrten dort für ein gemütliches Törggelen ein.
6. MuGI-Abend am 23.10.2019
Vorarlberger Geburtskultur: Zur Geschichte der Entbindungsheime im 20. Jahrhundert
Dr. Daniela Reis (Innsbruck)
Bereits das sechste Mal fand der medizinhistorische Vortragsabend MuGI, stehend für „Medizin und Geschichte Innsbruck“, nun bereits statt. Weiterhin wurde diese Veranstaltung vor allem durch den Freundeskreis Pesthaus, die Kinderklinik Innsbruck und das Institut für Geschichtswissenschaften und Europäische Ethnologie organisiert. Zudem unterstützte erfreulicherweise weiterhin die Hypo Tirol Bank (Klinikfiliale, Direktor Daniel Senn, BSc) unsere Vortragsreihe.
„Abend der Mikroskope“ am 25.09.2019
Am 25. September 2019 fand sich eine große Gruppe Interessierter in unserem Depot II in der Landespflegeklinik in Hall ein, um zwei bedeutende Schenkungen zu bestaunen.
Nach der Begrüßung durch unseren Obmann Mag. Dr. Christian Lechner und den Kaufmännischen Direktor des LKH Hall, DDr. Wolfgang Markl, M.Sc, stellte unser Schriftführer, ao. Univ.-Prof. Dr. Edwin Knapp, die beiden Donatoren kurz vor.
Exkursion nach Padua vom 28.-30.06.2019
Nach der lehrreichen und sehr freundschaftlichen Exkursion im Juni 2018 nach Basel haben wir erfreulich viel positive Rückmeldungen erhalten, so dass wir früh an die Organisation einer erneuten Exkursion für den Juni 2019 gedacht haben. Im Rahmen unserer Jahreshauptversammlung im Herbst 2018 empfahl ao. Univ.-Prof. Dr. Christoph Brezinka, eine Reise nach Padua zu unternehmen, welches er von regelmäßigen Besuchen in den letzten Jahren sehr gut kennt. Erfreulicherweise bot er zudem seine Unterstützung bei der Organisation an. Dies wurde von Obmann Mag. Dr. Christian Lechner gerne angenommen und in den Wochen nach der Versammlung begannen die Planungen.
Am 28.06.2019 war es nun soweit und die Mitfahrenden trafen sich allesamt um die Mittagszeit im Foyer des Hauptbahnhofes Innsbruck. Unsere Gruppe von insgesamt 25 Personen, der Maximalzahl der Teilnehmer, nahm den Direktzug nach Padua und genoss die schöne Landschaft auf dem Weg dorthin. Ein kleines Manko war die ausgefallene Kaffeemaschine im Speisewagen, ansonsten verlief die Zugfahrt völlig problemlos, tatsächlich sogar ohne relevante Verspätung.
M&M-Abend am 11.06.2019
Nach der bereits mehrmaligen Verbindung von medizingeschichtlicher Ausstellung und Weinverkostung in den Vorjahren, haben wir uns für den Sommer eine neue „Medizingeschichte Plus“-Veranstaltung überlegt. Das Ergebnis war der M&M-Abend, stehend für Medizingeschichte und Minigolf. Diese originelle Kombination beinhaltete eine Führung durch eine medizinhistorische Ausstellung, konzipiert von unserem Schriftführer ao. Univ.-Prof. Dr. Edwin Knapp, und ein anschließendes Turnier an der keine 50 Meter entfernten Minigolfanlage des Park Cafés im sog. „Park der Begegnung“ des Landeskrankenhauses Hall in Tirol.
Aufgrund des schulfreien Dienstages nach dem Pfingstwochenende waren leider unser Ehren-Obmann HR Dr. Christoph Neuner und der kaufmännische Direktor des LKH Hall in Tirol, DDr. Wolfgang Markl, M.Sc. aufgrund urlaubsbedingter Abwesenheiten verhindert. Stellvertretend begrüßte deswegen unser neuer Obmann Mag. Dr. Christian Lechner die Anwesenden herzlich, bedankte sich gleich schon vorab bei Prof. Knapp für die interessante Ausstellung und weckte bei den Anwesenden den sportlichen Ehrgeiz für das geplante Minigolfturnier, indem er schon den Hauptpreis verriet, nämlich die „Goldene Spritze“.
Stationen der Medizingeschichte am 21.05.2019
Vor mittlerweile zwei Jahren fanden sich in der Bibliothek des Ferdinandeums zahlreiche Interessierte zur ersten Auflage der „Stationen der Medizingeschichte“ ein. An vier Stationen wurden anhand einiger medizinhistorischer Objekte bestimmte Aspekte der Medizingeschichte in einem Impulsvortrag vorgestellt. Die positiven Rückmeldungen der Anwesenden ließen gleich anschließend an eine Fortsetzung dieser Veranstaltung als regelrechte Reihe denken. Entsprechend wurde im April 2018 in der Innsbrucker Kinderklinik, einem der neuesten Gebäude der Medizinischen Universität Innsbruck bzw. der tirol kliniken, eine zweite Auflage der „Stationen“ veranstaltet. Auch hiernach waren die Kritiken erfreulich motivierend, so dass die dritte Auflage, die nunmehr am 21.05.2019 im schönen Tiroler Volkskunstmuseum stattfand, bereits frühzeitig geplant wurde.
Feierliche Eröffnung der Inneren Medizin Süd am 02.04.2019
Nach der Fertigstellung des Gebäudes vor wenigen Monaten fand am 02.04.2019 die feierliche Eröffnung der neuen Inneren Medizin Süd statt. Dafür waren unter anderem Rektor W. Wolfgang Fleischhacker, Vizerektorin Christine Bandtlow, Mag. Stefan Deflorian, Geschäftsführer der tirol kliniken, Landeshauptmann Günther Platter und Landesrat Bernhard Tilg zugegen. Der Direktor der Hautklinik, Univ.-Prof. Matthias Schmuth gab mittels eines kurzen Videos auch seine Begeisterung für den Neubau zum Ausdruck.
Auch Mitglieder des Freundeskreis Pesthaus, darunter Ehrenobmann HR Dr. Christoph Neuner und Schriftführer ao. Univ.-Prof. Dr. Edwin Knapp, wohnten der Eröffnung bei. Erfreulicherweise hatten die Organisatoren im Vorfeld auch um Mitwirkung von Prof. Knapp bei der Eröffnung gebeten, wissend um seine wohl einzigartige Expertise die Geschichte der Inneren Medizin, ihrer Gebäude und ihrer MitarbeiterInnen betreffend. Gerne hat Prof. Knapp deswegen eine entsprechende Präsentation mit vielen historischen Abbildungen und Fotografien vorbereitet und diese auf der Eröffnung für die Anwesenden in einem gleichermaßen kompetent wie humorvoll gehaltenen Vortrag vorgestellt. Dieser hat erfreulich großen Anklang gefunden und ausschließlich sehr positive Rückmeldungen erhalten. Besonders jene Damen und Herren, die schon länger an der Innsbrucker Klinik beschäftigt sind, waren beeindruckt von Prof. Knapps Ausführungen zur Historie der Inneren Medizin. Für interessierte Besucher wird diese Präsentation noch bis zum 24.04.2019 im Foyer des Neubaus zu sehen sein.
Insgesamt war es eine sehr gelungene Eröffnungsfeier und es entstand insgesamt der Eindruck, dass das neue Gebäude ein Anfang für eine wieder engere Zusammenarbeit zwischen den einzelnen Kliniken der Inneren Medizin und anderen Häusern zum Wohl der Patienten und zum Nutzen für die universitäre Forschung wird. Eine sehr humorvolle Segnung und ein köstliches Büfett gaben den Abschluss im Freien im Innenhof vor dem neuen Gebäude.
Beitragsbild: ao. Univ.-Prof. Dr. Edwin Knapp beim Vortrag (© tirol kliniken, Berger)