Vorarlberger Geburtskultur: Zur Geschichte der Entbindungsheime im 20. Jahrhundert
Dr. Daniela Reis (Innsbruck)
Bereits das sechste Mal fand der medizinhistorische Vortragsabend MuGI, stehend für „Medizin und Geschichte Innsbruck“, nun bereits statt. Weiterhin wurde diese Veranstaltung vor allem durch den Freundeskreis Pesthaus, die Kinderklinik Innsbruck und das Institut für Geschichtswissenschaften und Europäische Ethnologie organisiert. Zudem unterstützte erfreulicherweise weiterhin die Hypo Tirol Bank (Klinikfiliale, Direktor Daniel Senn, BSc) unsere Vortragsreihe.
Am 25. September 2019 fand sich eine große Gruppe Interessierter in unserem Depot II in der Landespflegeklinik in Hall ein, um zwei bedeutende Schenkungen zu bestaunen.
Nach der Begrüßung durch unseren Obmann Mag. Dr. Christian Lechner und den Kaufmännischen Direktor des LKH Hall, DDr. Wolfgang Markl, M.Sc, stellte unser Schriftführer, ao. Univ.-Prof. Dr. Edwin Knapp, die beiden Donatoren kurz vor.
Nach der lehrreichen und sehr freundschaftlichen Exkursion im Juni 2018 nach Basel haben wir erfreulich viel positive Rückmeldungen erhalten, so dass wir früh an die Organisation einer erneuten Exkursion für den Juni 2019 gedacht haben. Im Rahmen unserer Jahreshauptversammlung im Herbst 2018 empfahl ao. Univ.-Prof. Dr. Christoph Brezinka, eine Reise nach Padua zu unternehmen, welches er von regelmäßigen Besuchen in den letzten Jahren sehr gut kennt. Erfreulicherweise bot er zudem seine Unterstützung bei der Organisation an. Dies wurde von Obmann Mag. Dr. Christian Lechner gerne angenommen und in den Wochen nach der Versammlung begannen die Planungen.
Am 28.06.2019 war es nun soweit und die Mitfahrenden trafen sich allesamt um die Mittagszeit im Foyer des Hauptbahnhofes Innsbruck. Unsere Gruppe von insgesamt 25 Personen, der Maximalzahl der Teilnehmer, nahm den Direktzug nach Padua und genoss die schöne Landschaft auf dem Weg dorthin. Ein kleines Manko war die ausgefallene Kaffeemaschine im Speisewagen, ansonsten verlief die Zugfahrt völlig problemlos, tatsächlich sogar ohne relevante Verspätung.
Nach der bereits mehrmaligen Verbindung von medizingeschichtlicher Ausstellung und Weinverkostung in den Vorjahren, haben wir uns für den Sommer eine neue „Medizingeschichte Plus“-Veranstaltung überlegt. Das Ergebnis war der M&M-Abend, stehend für Medizingeschichte und Minigolf. Diese originelle Kombination beinhaltete eine Führung durch eine medizinhistorische Ausstellung, konzipiert von unserem Schriftführer ao. Univ.-Prof. Dr. Edwin Knapp, und ein anschließendes Turnier an der keine 50 Meter entfernten Minigolfanlage des Park Cafés im sog. „Park der Begegnung“ des Landeskrankenhauses Hall in Tirol.
Aufgrund des schulfreien Dienstages nach dem Pfingstwochenende waren leider unser Ehren-Obmann HR Dr. Christoph Neuner und der kaufmännische Direktor des LKH Hall in Tirol, DDr. Wolfgang Markl, M.Sc. aufgrund urlaubsbedingter Abwesenheiten verhindert. Stellvertretend begrüßte deswegen unser neuer Obmann Mag. Dr. Christian Lechner die Anwesenden herzlich, bedankte sich gleich schon vorab bei Prof. Knapp für die interessante Ausstellung und weckte bei den Anwesenden den sportlichen Ehrgeiz für das geplante Minigolfturnier, indem er schon den Hauptpreis verriet, nämlich die „Goldene Spritze“.
Vor mittlerweile zwei Jahren fanden sich in der Bibliothek des Ferdinandeums zahlreiche Interessierte zur ersten Auflage der „Stationen der Medizingeschichte“ ein. An vier Stationen wurden anhand einiger medizinhistorischer Objekte bestimmte Aspekte der Medizingeschichte in einem Impulsvortrag vorgestellt. Die positiven Rückmeldungen der Anwesenden ließen gleich anschließend an eine Fortsetzung dieser Veranstaltung als regelrechte Reihe denken. Entsprechend wurde im April 2018 in der Innsbrucker Kinderklinik, einem der neuesten Gebäude der Medizinischen Universität Innsbruck bzw. der tirol kliniken, eine zweite Auflage der „Stationen“ veranstaltet. Auch hiernach waren die Kritiken erfreulich motivierend, so dass die dritte Auflage, die nunmehr am 21.05.2019 im schönen Tiroler Volkskunstmuseum stattfand, bereits frühzeitig geplant wurde.
Nach der Fertigstellung des Gebäudes vor wenigen Monaten fand am 02.04.2019 die feierliche Eröffnung der neuen Inneren Medizin Süd statt. Dafür waren unter anderem Rektor W. Wolfgang Fleischhacker, Vizerektorin Christine Bandtlow, Mag. Stefan Deflorian, Geschäftsführer der tirol kliniken, Landeshauptmann Günther Platter und Landesrat Bernhard Tilg zugegen. Der Direktor der Hautklinik, Univ.-Prof. Matthias Schmuth gab mittels eines kurzen Videos auch seine Begeisterung für den Neubau zum Ausdruck.
Auch Mitglieder des Freundeskreis Pesthaus, darunter Ehrenobmann HR Dr. Christoph Neuner und Schriftführer ao. Univ.-Prof. Dr. Edwin Knapp, wohnten der Eröffnung bei. Erfreulicherweise hatten die Organisatoren im Vorfeld auch um Mitwirkung von Prof. Knapp bei der Eröffnung gebeten, wissend um seine wohl einzigartige Expertise die Geschichte der Inneren Medizin, ihrer Gebäude und ihrer MitarbeiterInnen betreffend. Gerne hat Prof. Knapp deswegen eine entsprechende Präsentation mit vielen historischen Abbildungen und Fotografien vorbereitet und diese auf der Eröffnung für die Anwesenden in einem gleichermaßen kompetent wie humorvoll gehaltenen Vortrag vorgestellt. Dieser hat erfreulich großen Anklang gefunden und ausschließlich sehr positive Rückmeldungen erhalten. Besonders jene Damen und Herren, die schon länger an der Innsbrucker Klinik beschäftigt sind, waren beeindruckt von Prof. Knapps Ausführungen zur Historie der Inneren Medizin. Für interessierte Besucher wird diese Präsentation noch bis zum 24.04.2019 im Foyer des Neubaus zu sehen sein.
Insgesamt war es eine sehr gelungene Eröffnungsfeier und es entstand insgesamt der Eindruck, dass das neue Gebäude ein Anfang für eine wieder engere Zusammenarbeit zwischen den einzelnen Kliniken der Inneren Medizin und anderen Häusern zum Wohl der Patienten und zum Nutzen für die universitäre Forschung wird. Eine sehr humorvolle Segnung und ein köstliches Büfett gaben den Abschluss im Freien im Innenhof vor dem neuen Gebäude.
Dreißig Teilnehmer trafen sich bei bzw. trotz eisiger Kälte am Josefitag an der Bushaltestelle Geisterburg, um an einer medizinhistorischen Sonderführung durch Hall in Tirol teilzunehmen, die der Tourismusverband Hall-Wattens anbietet. Ehren-Obmann HR Dr. Christoph Neuner begrüßte die Anwesenden und richtete schöne Grüße von Obmann Mag. Dr. Christian Lechner aus, der noch bis Ende April 2019 aus beruflichen Gründen im Ausland (Boston) weilt.
Die Anwesenden wurden derweil mit tragbaren Empfängern ausgerüstet, bevor Fr. Claudia Himmler, unsere Führerin, den Rundgang durch das alte Städtchen mit dem Besuch des gegenüber stehenden Gradierwerks (siehe auch Foto) begann. Weiter ging es zum Stiftsplatz am Haus von Stadtarzt Hippolyt Guarinoni vorbei, der sich besonders um die hygienischen Verhältnisse gekümmert, aber leider auch den Kult um Anderl von Rinn (Unterstellung eines Ritualmordes durch Juden) in die Welt gesetzt hatte. Das Fresko am Haus zeigt die mittelalterlichen Verhältnisse einschließlich der „Hübschlerinnen“ in den Badehäusern. Bei der Apotheke vorbei mit einem Exkurs über alte Therapien, ging es in die Nikolauskirche zu den Schädeln in der Ritter v. Waldaufkapelle. Auch die Magdalenenkapelle wurde uns gezeigt. Am Haus des Henkers vorbei, der das Leichenfett verkaufen durfte (da schluckten einige Anwesende bei dieser Erzählung), ging es zurück zur Geisterburg. Abschließend wurden das Spital, früher Hospiz, wegen der Seuchengefahr außerhalb der Stadtmauern gelegen, und die Landespflegeanstalt erwähnt. Insgesamt war es eine sehr interessante und amüsante Führung durch die Vergangenheit dieser insgesamt schön renovierten Stadt.
In der Geisterburg fanden sich die Unentwegten im Anschluss zum Aufwärmen und einem gemütlichen Umtrunk ein.
Die Kooperation
zwischen dem Freundeskreis Pesthaus und der Innsbrucker Hautklinik (Leiter:
Univ.-Prof. Dr. Matthias Schmuth) war bereits eine große Bereicherung für
unsere bislang größte Ausstellung „Medizin – Ein Blick zurück“. Für zahlreiche Besucher
waren die teils erstmalig öffentlich ausgestellten Leihgaben der Hautklinik,
nämlich Moulagen, Wachsbildnisse von Krankheiten, einer der Höhepunkte unserer
Sonderausstellung im Jenbacher Museum.
Im Zuge der
Beschäftigung mit diesen Moulagen hat unser Obmann Mag. Dr. Christian Lechner
gemeinsam mit Prof. Schmuth ein Abstract für das Treffen der
Arbeitsgemeinschaft für Geschichte der Dermatologie und Venerologie (AGDV) im
Rahmen der 26. Fortbildungswoche für praktische Dermatologie und Venerologie im
Juli 2018 in München als Poster erfolgreich einreichen können.
Erfreulicherweise wurde dieses Poster „Zur Gründung der Innsbrucker Hautklinik
und ihrer Moulagensammlung“ auf dem Kongress sogar mit einem Posterpreis (2.
Platz) ausgezeichnet.
Wir freuen uns sehr und hoffen auf weitere gute Zusammenarbeit!
Foto: Dr. Andreas Mettenleiter (Posterjury), Mag. Dr. Christian Lechner (Innsbruck, 2. Posterpreis), Beatrice Zahn (Bonn, 1. Posterpreis), Dr. Martin Lorenz (Sekretär der AGDV), Dr. Christoph Löser (Präsident der AGDV) (v. l. n. r.).
Zwanzig interessierte TeilnehmerInnen fanden sich zur letzten Führung unserer Ausstellung Klein und Kurios am 11.12.2018 im Depot II im Landeskrankenhaus Hall in Tirol ein und lauschten den Ausführungen von Dr. Henri Kugener, der die vier Vitrinen mit wirklich kleinen und kuriosen Objekten aus seiner Sammlung bestückt hatte. Sehr gelungen waren seine Ausführungen auch durch die Idee, nicht die einzelnen Vitrinen, sondern die Objekte nach ihrem Alter zu besprechen, was zu einer regen Wanderung der Teilnehmer zwischen den Vitrinen führte.
Im Anschluss berichtete Prof. Dr. Nikolaus Romani über das von der Hautklinik uns übergebene Elektronenmikroskop aus den 80iger Jahren, das derzeit im Depot II wegen seiner Größe nicht zu übersehen ist. Mitgebrachte Bilder und Publikationen rundeten seine Ausführungen über das Hauptforschungsgebiet „dentritische Zellen“, die mit diesem Gerät genauer betrachtet wurden, ab.
Anschließend wurde noch der Haller Adventmarkt am oberen Stadtplatz besucht und so klang ein interessanter Abend in vorweihnachtlicher Stimmung gemütlich aus.
Kindbettfieber – Therapie und Prävention am Beispiel Tirols
Mag. Dr. Marina Hilber (Innsbruck)
Bereits das fünfte Mal fand nun schon der medizinhistorische Vortragsabend MuGI, stehend für „Medizin und Geschichte Innsbruck“, statt. Weiterhin wurde diese Veranstaltung vor allem durch den Freundeskreis Pesthaus, die Kinderklinik Innsbruck und das Institut für Geschichtswissenschaften und Europäische Ethnologie organisiert. Zudem unterstützte erfreulicherweise weiterhin die Hypo Tirol Bank (Klinikfiliale, Direktor Daniel Senn, BSc) unsere Vortragsreihe.
Im großen Hörsaal des Medizinzentrums Anichstraße begrüßte zunächst ao. Univ.-Prof. Dr. Daniela Karall, stellvertretende Direktorin der Pädiatrie I (Department für Kinder- und Jugendheilkunde), aus Sicht der Kinderklinik die anwesenden Gäste. Danach begrüßte unser Ehren-Obmann HR Dr. Christoph Neuner im Namen des Freundeskreis Pesthaus das Plenum und lud dabei alle an der Medizingeschichte Interessierten zum Verein ein. Anschließend stellte ao. Univ.-Prof. Dr. Elisabeth Dietrich-Daum die Referentin vor und führte fachlich in das Thema ein.