Informationen zur Ausstellung „Medizin in Vitrinen“ in der Fritz-Pregl-Straße 3

Büchervitrine

1 „Die Grewel der Verwüstung menschlichen Geschlechts“, von Hippolyt Guarinoni (1571-1654), teilrestaurierte Erstausgabe von 1610.

Auf 1330 Seiten findet sich nicht nur medizinisches Wissen, sondern es gibt auch zahlreiche primär religiöse Bestandteile sowie Vor- und Denkschriften.

 

2 „Der hitzige Wasserkopf“, von James R. Bennett, übersetzt von August M. Lang, Verlag Braumüller, Wien, im Jahr 1844.

Das Buch stammt aus der alten Bibliothek der Medizinischen Klinik, die bei Neuerrichtung der Bibliothek entsorgt werden sollten. Durch raschen Zugriff konnten zahlreiche alte Bücher vor dem Wegwerfen gerettet werden. Es trägt eine alte Inventarnummer und eine Widmung von Prof. Prokop L. Rokitansky (1842-1928, Sohn des berühmten Pathologen Carl von Rokitansky [1804-1878]), dem zweiten Ordinarius für Innere Medizin (1878-1907) nach Errichtung der Medizinischen Fakultät.

 

3 „Der Tirolische Arzt“, von Klaudius Martin Scherer und Franz Niedermaier, Innsbruck, 1791/1792.

Medizin. Wochenschr. für seine Landsleute.

 

4 „Schwazer Bergbuch“, Codex Vindobonensis. Faksimile-Ausgabe aus dem Besitz der Österr. Nationalbibliothek. 1556 Erstauflage des Originals. Akademische Druck-u- Verlagsanstalt, Graz 1988.

Das Hauptwerk aus den Büchern unseres Schriftführers stellt das „Schwazer Bergbuch“ aus 1556, eine Faksimile-Ausführung mit der Nummer 47 aus 500. Das schöne Bild daraus über das Bruderhaus, das „Bergwerkspital“, ist der Bezug zur Medizin.

Aus den vier, wohl zur Vorbereitung der Bergsynode angefertigten Exemplaren ragt ein Prachtexemplar hervor, das für König Ferdinand I. bestimmt war. Die Miniaturen sind hier mit einer Goldumrandung versehen, die Figuren sind in festtäglicher Kleidung dargestellt. In den anderen Handschriften werden die Bergleute deutlich realistischer, teils in beschädigter Arbeitskleidung wiedergegeben. Gegenüber dem Entwurfsexemplar unterscheiden sich die vier „fertigen“ Handschriften, die inhaltlich weitgehend übereinstimmen, durch eingefügte Rechtstexte, die als Kompilation des damals geltenden Schwazer Bergrechts anzusehen sind. Außerdem enthalten die 1556 entstandenen Handschriften 19 Landschafts- und Stadtansichten und drei Tafeln mit technischen Abbildungen. Einige Illustrationen sind nicht in allen vier Codices enthalten. Zwei der für die Bergsynode angefertigten Exemplare befinden sich im Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum in Innsbruck, darunter auch die Prachthandschrift. 

Im Bruderhaus wurden kranke Bergleute behandelt und gepflegt, wenn sie monatlich einen Kreuzer dafür eingezahlt hatten, dies entsprach also einer Art erster Krankenversicherung.