Am Samstag, den 04.06.2022, versammelten sich pünktlich um 07:00 Uhr die mitreisenden Vereinsmitglieder nahe des Hauptbahnhofs Innsbruck und bestiegen einen eigens für uns reservierten Bus, welcher uns nach zwei kurzen Pausen sicher nach Heidelberg brachte. Der Pandemie wurde leider im Vorfeld Tribut gezollt, denn mehrere geschätzte Vereinsmitglieder konnten erkrankungs- bzw. quarantänebedingt nicht mitreisen. Ein kleiner Teil der Gruppe fuhr nicht im Bus mit, sondern da im Anschluss eine Weiterreise anstand mit dem Auto.
Vor Ort kehrten wir direkt zum Mittagessen in die Kulturbrauerei Heidelberg ein und trafen die mit dem Auto angereisten Vereinsfreund:innen. Für unsere Gruppe mussten wir für das Restaurant bereits im Vorfeld mittels kleiner Karte die Reservierung abgeben, mussten dafür aber dann auch nicht lange warten. Das Bier im Steinkrug schmeckte hervorragend und auch das Essen war sehr gut und reichlich. Ein gelungener Start für unsere Heidelbergexkursion also!
Wir spazierten im Anschluss zu unserem nahegelegenen Hotel „Zur Alten Brücke“, bezogen die Zimmer und fuhren mit mehreren Taxis zur Thoraxklinik Heidelberg im Stadtteil Rohrbach, wo wir das Deutsche Tuberkulose-Archiv besuchten. Der Transfer mittels der Taxis dorthin war etwas mühsam, schließlich kamen aber alle vor Ort an.
An der Thoraxklinik nahm uns Frau Dr. Oswinde Bock-Hensley in Empfang und unsere Gruppe erfuhr eine inhaltlich und rhetorisch sehr gute Führung durch das Museum im Schlösschen Rohrbach. Wir fühlten uns dort sehr willkommen und genossen die Führungen durch Frau Dr. Bock-Hensley und ihren Kollegen sehr. Die Zeit wurde leider wie so oft bei begeisternden Führungen knapp. Wir verblieben damit, dass wir als interessensähnliche Vereine auch zukünftig weiter in Kontakt bleiben und eventuell auch das ein oder andere medizinhistorische Objekt austauschen wollen.
Anschließend ging es zum Abendessen in das Traditionslokal „Zum Roten Ochsen“ in der Heidelberger Innenstadt. Leider musste dort ein Teil unserer Gruppe die Plätze räumen, da nur diejenigen Gäste einen Sitzplatz behalten durften, die eine Hauptspeise und ein Getränkt bestellen. Trotz dieser noch nie gehörten „Regel“ war der Abend an sich sehr schön und wir konnten alle gemeinsam das Heidelberger „Schlossleuchten“ bewundern.
Am nächsten Morgen genossen wir zunächst ein sehr feines gemeinsames Frühstück in unserem schönen Hotel, bevor wir uns dann gemeinsam auf den Weg zur Heidelberger Bergbahn machten und mit dieser auf Schlosshöhe hinauffuhren. Wir spazierten bei angenehmen Temperaturen zur Heidelberger Schlossruine und zum dortigen Apothekenmuseum, wo wir von Herrn Kostas äußerst fachkundig, amüsant und herzlich im Rahmen der Sonderführung „Pesthaus und Himmelsduft“ durch das Museum geleitet wurden. Anschließend erfreuten wir uns noch am recht neu begründeten Heilkräutergarten und die ebenso sehr fachkundige Führung. An dieser Stelle nochmals herzlichen Dank für die sehr informativen und angenehmen Stunden an das Heidelberger Apothekenmuseum!
In der anschließenden Mittagspause nahmen die Mitreisenden zum Teil individuell, zum Teil in kleineren Gruppen ein kleineres bis größeres Mittagessen ein, bevor wir uns um 16:00 Uhr am Kornmarkt für eine Führung der besonderen Art trafen. Im Rahmen dieser „Erlebnisstadtführung“ zum Thema „Feldscher, Physikus und Scharlatan“ wurden wir nicht nur äußerst fachkundig durch die Heidelberger Innenstadt gelotst, sondern wir kamen auch an einer Kräuterdame und einem Feldscher vorbei, die ihre Rollen sehr gut spielten, und manch einer wäre dem Aufruf des Feldschers, seinen schönen Beruf zu ergreifen, nur allzu gerne gefolgt.
Das gemeinsame Abendessen nahmen wir im hoteleigenen „Wirtshaus zum Nepomuk“ ein. Es war ein gelungener Abend auf allen Ebenen!
Auch der nächste Tag begann wieder mit einem feinen Frühstück, bevor wir zum Teil getrennt voneinander zur nahegelegenen Sammlung Prinzhorn flanierten. Auch diese letzte Führung in Heidelberg war wieder eine äußerst hervorragende und wir erfuhren von der Gründungsgeschichte dieser einzigartigen Sammlung von Kunstwerken psychisch kranker Künstler:innen.
Danach blieb noch genug Zeit für ein Mittagessen, bevor wir um 15:00 Uhr wieder in den Bus stiegen und uns nach Innsbruck aufmachten. Die Fahrt nach Hause verlief komplikationslos und ohne größere staubedingte Verspätung, so dass wir uns um etwa 20:50 Uhr an der Bushaltestelle Heiliggeiststraße beim Hauptbahnhof Innsbruck voneinander verabschiedeten. Die Stimmung auf der Rückfahrt war eine sehr angenehme und viele der Anwesenden bekundeten bereits schon jetzt ihr Interesse an der Heidelbergexkursion 2023 in die schöne Stadt Bologna!
Es ist uns als Organisator:innen an dieser Stelle noch ein Anliegen, uns bei allen Mitfahrenden für die durchwegs angenehme Stimmung, die Flexibilität und das große Interesse zu bedanken!
Beitragsbild: Unsere Reisegruppe vor dem Apothekenmuseum in der Heidelberger Schlossruine.
Text: Ch. Lechner
Fotos: H. Ehwald