Medizinische Therapien in der Psychiatrie Hall in Tirol in der Zwischenkriegszeit
Mag. Dr. Christian Lechner (Innsbruck)
Das erfreulich große Interesse an den beiden unter anderem vom Freundeskreis Pesthaus veranstalteten Vortragsabenden im Jänner 2016 (Univ.-Prof. Dr.phil. Thomas Beddies/Berlin „Die Geschichte der Berliner Kinderheilkunde während des Nationalsozialismus“) und April 2016 (Ass.-Prof. i.R. Dr. Karl-Heinz Künzel/Innsbruck „Ötzi und seine Zeit in Innsbruck“) hat zum Beginn der Reihe „Medizin und Geschichte Innsbruck“ (verkürzt MuGI) geführt.
Die MuGI-Abende werden gemeinsam von der Innsbrucker Kinderklinik (zu dieser Zeit interim. Leiter: ao.Univ.-Prof. Mag. Dr. Thomas Müller) und dem Institut für Geschichtswissenschaften und Europäische Ethnologie (Leiterin: ao.Univ.-Prof. Mag. Dr. Margret Friedrich) der Universität Innsbruck, unterstützt durch die Hypo Tirol Bank und den medizinhistorischen Verein Freundeskreis Pesthaus, organisiert.
Den ersten solchen Vortrag hat nun der Initiator der Reihe, Mag. Dr. Christian Lechner, selbst bestritten. Thema waren die medizinischen Therapien in der Psychiatrie Hall in Tirol in der Zwischenkriegszeit.
Unsere vorherige Ausstellung „Medizin in Vitrinen“ wurde am 11.11.2016 wieder zurück ins Depot gebracht. Damit konnten diese spannenden medizingeschichtlichen Objekte beinahe ein Jahr lang der interessierten Öffentlichkeit gezeigt werden. Bereits wenige Monate früher jedoch, haben wir beschlossen, die Vitrinen gleich anschließend für eine neue Ausstellung zu nützen. Konzipiert wurde diese von unserem Vereinsfreund Dr. Henri Kugener, gebürtiger Luxemburger, der erst seit Anfang 2016 in Innsbruck weilt. Selbst ein großer Sammler medizinhistorischer Objekte, welche allesamt auf seiner Homepage in vorbildlicher Art und Weise aufgelistet sind und mit interessanten historischen Details vorgestellt werden, hat er aus seiner eigenen Sammlung eine Ausstellung rund um das Blut zusammengestellt.
Die Suche nach einem passenden Ausstellungsort hat uns letztlich ins Büro des Geschäftsführers des Krankenhauses St. Vinzenz Zams geführt. Dipl. KH-Bw. Bernhard Guggenbichler war erfreulicherweise sofort bereit, uns das Eingangsfoyer für die Ausstellung zur Verfügung zu stellen. Vermittelt hat dieses Treffen unser Vereinsfreund Univ.-Prof. Dr. Edwin Knapp!
Am 11.11. wurden die fünf Vitrinen, weiterhin dankenswerterweise ausgeliehen vom Stadtarchiv/Stadtmuseum Innsbruck (Direktor: DDr. Lukas Morscher), also ins KH St. Vinzenz Zams transportiert und im Foyer aufgestellt. In den folgenden Tagen bestückte Dr. Kugener diese auf sorgfältige und wohl überlegte Weise. Seine Ausstellung „Ein Tropfen Blut“ zeigt dabei medizinhistorische Objekte zu den Themen Aderlass, Blutstillung, Blutübertragung, Blutdruckmessung und Blut im Laboratorium.
Am 22.11. organisierten wir gemeinsam mit der Abteilung für Öffentlichkeitsarbeit des KH St. Vinzenz Zams (Fr. Martina Pichler) eine Eröffnungsveranstaltung. Dazu fanden sich erfreulicherweise etwa 30 interessierte Gäste ein, welche zuerst von Herrn Primar Univ.-Prof. Dr. Ewald Wöll, dem ärztlichen Direktor des Krankenhauses, freundlich begrüßt wurden. Anschließend begrüßte unser Vereinsobmann, HR Dr. Christoph Neuner, die Anwesenden und stellte dabei auch unseren Verein vor. Danach führte Dr. Kugener die Gruppe durch die von ihm ausgewählten Objekte, erklärte die Funktionsweisen und Entstehungsgeschichten der einzelnen Geräte und Biographisches sowie Anekdotenhaftes über die jeweiligen Erfinder und Entwickler.
Nach diesen spannenden und interessanten Ausführungen lud das KH St. Vinzenz Zams noch zu einem gemeinsamen Getränk und Brötchen ein. Eine angenehme Gelegenheit, um die Geschichten rund um die Objekte nochmals zu diskutieren und Revue passieren lassen zu können.
Über die Ausstellung selbst und die Führung am neuen Standort erschien auch ein entsprechender Artikel im Intranet des KH St. Vinzenz Zams.